Was ist Interaktionsdesign (IxD)?
Wenn man nach Wikipedia geht, beschäftigt sich IxD mit der Mensch-Maschine-Schnittstelle. In dem Buch “Interaction Design” findet man folgende Definition:
Designing interactive products to support the way people communicate and interact in their everyday and working lives
Preece, Jennifer, Helen Sharp, and Yvonne Rogers. Interaction design. Apogeo Editore, 2019.
Diese Definition lässt schon eine Sache erahnen: Die Anwendungsperson steht im Mittelpunkt. Und daher werden auch Feldstudien mit einem User durchgeführt: Auf diese Weise können Problemfelder erkannt werden, die einem selbst gar nicht aufgefallen sind.
Es ist nämlich der Fall, dass die Entwickler eines Systems für die Benutzung ganz andere Vorstellungen haben. So wurden viele Systeme von Ingenieuren konstruiert, ohne den User im Hinterkopf zu haben. Die Benutzerschnittstelle war somit hoch komplex, verwirrend, nicht einheitlich oder auch unfreundlich gestaltet.
Das Resultat war, dass User unabhängig von der Inovativität und dem Potenzial des Systems Probleme hatten dieses zu bedienen. Das bedeutet auch, dass selbst die besten Systeme von Usern nicht nutzbar waren, andere Systeme gewählt wurden oder spezialisierte Ausbildungen nötig waren.
Aus diesem Grund ist heutzutage die Nachfrage nach Interaktionsdesignern sehr groß. Man denke nur an Steve Jobs, der das Konstruieren seinem Ingenieur Steve Wozniak überließ, jedoch das Design von Smartphones und MP3-Playern revolutionierte.
Es geht darum die Benutzung (engl. Usability) für User so einfach wie möglich zu gestalten. Das Ziel des Systems soll von dem User mit Effektivtät, mit Effizienz und mit einem befriedigendem Gefühl erreicht werden. Inzwischen gibt es sogar eine Standardisierung, die diese Punkte festhält: ISO-9241-11.
Nachdem die Problemfelder erkannt und definiert wurden, beginnt die Entwicklung von möglichen Lösungen. Hierfür werden in einem ersten Schritt mit Zettel und Papier Skizzen erstellt (auch als low-fidelity bezeichnet) . Diese Variante ist nicht nur kostengünstig, sondern es wurde auch herausgefunden, dass auf Papier wesentliche gestaltliche Anordnungen und Inhalte diskustiert werden. Wenn direkt ein softwarebasierter Prototyp erstellt wird, geht es häufig nur noch um die farbliche Gestaltung.
Die erstellung eines high-fidelity Prototyps gehört dennoch zu den Aufgaben eines Interaktionsdesigners. Und zwar nachdem die Papierskizzen den Usern vorgestellt wurden und ausführlich diskutiert wurden. Die Änderungsvorschläge werden dann in der ersten Iteration in einen umfangreicheren Prototypen eingearbeitet.
Abschließen folgt die Evaluation des Prototypen. Hierfür gibt es mehrere Methoden (Nielsen Heuristiken oder Thinking Aloud), also eine Art Rezept, das angewendet wird, um auszuwerten, ob der Prototyp die Standardisierung erfüllt und den Usern gefällt. Denn wie bereits erwähnt ist, das ist das Ziel! Sollte dies nicht der Fall sein, folgen weitere Iterationen, um den Protoypen immer weiter zu verbessern.
Natürlich gehören noch weitaus mehr Aufgaben zum Interaktionsdesigner dazu. Jedoch wurden hier die grundlegende wissenschaftliche Methoden erwähnt, die eine erste Übersicht bieten können. Weitere Infos folgen!
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